Über ein halbes Jahr hatte ich nun die Möglichkeit einige der ASICS Modelle ausgiebig zu testen, sowohl im Training als auch im Wettkampf. Links seht ihr meinen derzeitigen Laufschuhschrank. Ich bin 1,91m groß, wiege 80-85kg (je nach Saisonzeitpunkt) und bin Neutralfußläufer, zumindest bevorzuge ich keine bzw. nur minimale Pronationsstützen im Schuh.
Beginnen wir mit den roten Gel DS Racern links oben. Der mit Abstand bisher leichteste Schuh den ich gelaufen bin. ca. 213 Gramm in meiner Größe 47,5! Den Gewichtsvorteil spürt man auch direkt. Wenn ihr euch vorstellt wie oft ihr innerhalb von 10km die Füße hebt, so summieren sich schon einige Gramm zu einem spürbaren Unterschied. Prinzipiell behindert Gewicht direkt am Fuß das Vorwärtskommen stärker als wenn das Gewicht z.B. um die Hüfte schwingt. D.h. ein voller Trinkgürtel, obwohl deutlich schwerer, verlangsamt euch weit weniger als ein schwerer Schuh. Demnach sollte euer Schuh in erster Linie so leicht wie möglich sein. Allerdings sind dem Grenzen gesetzt, denn er muss den Fuß trotzdem noch genügend federn und stützen. Amsonsten würden alle barfuß laufen 😉 Was ich im Übrigen schon ausprobiert habe. Allerdings würde man innerhalb von Wochen massive Achillessehnenprobleme bekommen, aufgrund der starken muskulären Belastung der Waden.
Aber ich schweife ab. Der Racer ist nun für mich ein Schuh der diese Bedingungen optimal erfüllt. Extrem leicht, aber trotzdem noch gerade auszuhalten für den Marathon. Testen könnt ihr das ganz einfach. Wenn ihr einen Schuh auf eurem langen Lauf laufen könnt, ohne im Anschluss Muskeln aus Stein zu bekommen, dann könnt ihr ihn auch im Wettkampf laufen. Je weicher der Untergrund beim Wettkampf desto flacher und leichter kann der Schuh sein, da der Boden dann weicher ist als bspw. Asphalt. D.h. in Roth könnt ihr auf dem Schotter aggressivere Schuhe laufen als in Hawaii.
Gehen wir weiter nach unten links zum Gel Noosa Fast in blau. Diesen laufe ich gern in kurzen Triathlons. Zum einen ist er fast so leicht wie der Racer und zum anderen sehr bequem verarbeitet. Man kann ihn also problemlos barfuß mit nassen Füßen laufen. Außerdem geht er recht schnell anzuziehen. Diesen würde ich bis hin zur Mitteldistanz laufen. Einzig die Sohle reibt sich recht schnell ab. Der Schuh wird wohl nicht allzu alt werden, im Vergleich zu seinen anderen Kollegen. Aber da es sich um einen reinen Wettkampfschuh handelt, ist dies auch nicht weiter tragisch.
Unten rechts findet ihr meinen täglichen Begleiter, den Gel DS Trainer. Dieser muss für mich vor allem Kilometer fressen können. Dabei ist er aber trotzdem relativ leicht und auch sehr direkt. Ich bin früher immer den New Balance Trainer gelaufen. Dieser hat sich immer wie ein Sofa am Fuß angefühlt und war auch etwas schwerer. Mit diesem hier kann ich auch mal ein paar Temposachen einbauen. Also top Schuh für den täglichen Gebrauch.
Der letzte im Bunde, der Gel Lyte 33 ist wohl eher ein Schuh den man ab und zu mal nutzen kann um den Fuß anderen Reizen auszusetzen. Er ist relativ weich und eignet sich meiner Meinung gut für Waldstrecken und für querfeldein. Mir persönlich ist er zu wenig stabil. Ich habe hier das Gefühl dass ich bei jedem Schritt einen minimalen Kraftverlust verspüre bzw. keinen richtigen Abdruck finde.
Noch ein paar Worte zu den Laufschuhen. Ihr solltet jedem Schuh ca. 48 Std. Pause gönnen und beim Lagern auf die Seite legen. Hintergrund: nach dem Training ist die Sohle durch die Belastung gequetscht. Diese dehnt sich in der Ruhephase wieder aus. D.h. wenn ihr dem Schuh die nötige Pause gönnt, dann habt ihr deutlich länger was davon. Daher immer parallel mehrere Schuhe laufen, die ihr dann durchwechselt.
haut rein!
krelli