Lauf- vs. Radleistung

Ich habe ein cooles Schwimmvideo vom Ironman Hawaii 2006 gefunden, dass saugeile Unterwasseraufnahmen zeigt. Macht echt Laune auf Schwimmen (und das ist bei mir selten!)

Folgendes, ist mir im Rückblick auf die letzte Saison aufgefallen: Während mein Laufen sich extrem verbessert hat, von normalerweise 3:35-3:45 Std. hin zu 3:11 Std. auf der Langdistanz, verschlechterte sich gleichzeitig meine Performance auf dem Rad von 4:50Std. auf 5:05 oder schlimmer! 🙂

Klar kann es sein, dass ich manchmal auf dem Rad überzockt habe, aber im Großen und Ganzen sind meine Pulswerte ungefähr gleich geblieben, es kann also nicht nur daran gelegen haben. Inzwischen habe ich diese Beobachtung auch bei anderen machen können und selbst bei einigen Profis ist es ersichtlich und in Interviews erzählen sie es öfters sogar direkt. Prominentestes Beispiel war Peter Reid (3maliger Hawaii-Gewinner), der sich in seiner Karriere von einem anfangs starken Radfahrer zu einem starken Läufer entwickelt hat. Das es heute notwendig ist, ein starker Läufer zu sein, um vorn zu landen ist unbestreitbar. Sehr selten fährt jemand genügend Vorsprung auf dem Rad heraus, um als schwacher Läufer auch noch am Ende vorn zu sein.

Nichtsdestotrotz verwundert es mich, das in höheres Laufvolumen mit schwächerer Radleistung einhergeht. Umgekehrt scheint dies nicht der Fall zu sein, also viel Radeln schadet dem Laufen nicht! Meine persönliche Beobachtung war folgende; bei der Steigerung meines Laufpensums von wöchentlich ca.50km auf 70km, verschlechterte sich meine Radleistung erkennbar. Die motorische Laufbewegung an sich, scheint sich meiner Beobachtung zufolge nicht mit der motorischen Bewegung auf dem Rad zu vertragen. Warum das so ist… dazu habe ich mich kürzlich mit einem Sportwissenschaftler unterhalten. Es hat wohl mit der unterschiedlichen Krafteinwirkung zu tun. Einige Studien belegen dass die Krafteinwirkung beim Laufen nicht dafür geeignet ist, um Muskelmasse zu erhalten oder gar aufzubauen. Während dies beim Radfahren schon eher der Fall ist. Da beim Radfahren die Kraft eine größere Rolle spielt als das Gewicht (beim Laufen verhält es sich etwas anders), ergibt das für mich Sinn.

Wer weitere Studien zu dem Thema gelesen hat oder irgendwo gespeichert hat, es würde mich brennend interessieren!

Des Weiteren habe ich in der vergangenen Saison auch das Krafttraining im Studio etwas schleifen lassen, um mehr Zeit für das Laufen herauszuschlagen. Im Nachhinein, ein Fehler. Diese Einheiten im Fitnessstudio waren für meine Radleistung wertvoller als so manche „sinnlose“ 2 Stunden-Gurkerei im Wohlfühltempo.

Für mich, werde ich nächste Saison einen Versuch starten, diese Entwicklung wieder etwas zum Positiven zu verändern. Neben den regelmäßigen Krafteinheiten im Studio, werde ich auch vermehrt „Duathlon-Einheiten“ in meinen Plan einbauen, d.h. vor und nach dem Radfahren zu Laufen, um die Muskulatur zwangsweise an beide Bewegungen innerhalb kurzer Zeit zu gewöhnen. Ich werde es mal probieren und berichte später darüber, ob sich etwas gebessert hat oder nicht.

Heute Morgen war ich beim Kernspin, da mein Knie mir immer noch Probleme macht (obwohl ich schon seit 2 ½ Wochen gar nix trainiert habe) und ich schon langsam Angst bekomme, dass es etwas „Ernstes“ ist. Es ist anscheinend nichts Gravierendes, anscheinend immer noch die alten Zysten. Da will ich mal die Daumen drücken dass es bald wieder besser wird. Noch habe ich ja Ruhepause 😉

Viele Grüße

krelli

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