Als Fortsetzung meiner kleinen Serie heute ein Interview mit Andreas Dreitz, dem Nachwuchsprofi aus dem Erdinger Triathlon Team.
Andi beim letzten Ligawettkampf in Nürnberg |
Aufgrund seiner zahlreichen Siege bei bisher kleineren Rennen (u.a. auch 3x mal den weithin bekannten Rothsee Triathlon) hat er sich besonders im süddeutschen Raum schon eine gewisse Popularität erarbeitet. Andi betreibt Triathlon erst seit 4 Jahren, ist aber trotz dieser noch recht kurzen Zeit ein sehr guter und ausgeglichener Athlet, und mit einem Dampfhammer auf dem Rad bewaffnet. Irgendetwas scheint im Trinkwasser von Lichtenfels zu sein dass starke Radleistungen hervorruft. Nicht nur Andi, auch Frank Neumann und nicht zu vergessen Captain Chaos (Steffen Alex) kommen aus der Stadt am Staffelberg und Kloster Banz.
Sieg beim Rothsee Triathlon 2012 |
Anfang diesen Jahres ist er ins Profilager gewechselt, und ich muss es wissen, schließlich hat er meine Kreditkarte benutzt um die Ironman Profi-Lizenz zu löhnen. Aber ich kann euch beruhigen, er hat es inzwischen zurückgezahlt und ich kann meinen Kühlschrank wieder voll machen 😉 Hier mal ein paar Fragen an ihn, wie die erste Profisaison aus seiner Sicht gelaufen ist:
Redaktion (im folgenden mit krelli abgekürzt): Hey Andi, erstmal Glückwunsch zu deinem 4. Platz beim IM 70.3 Zell am See vor ein paar Wochen. Starke Leistung!
Andreas (im folgenden mit Andi abgekürzt): Danke, war echt ein gutes Rennen. Kam nach dem Debakel in Wiesbaden etwas überraschend.
krelli: Wie lief es bisher für dich in deiner ersten Profisaison?
Andi: Also es war ein bunter Mix aus Freuden, aber auch Enttäuschungen. Ich habe dabei viel gelernt und werde einiges in der nächsten Saison verändern. Zum einen hatte ich manchmal etwas Pech. Beim Auftakt IM 70.3 Mallorca hatte ich einen Platten, den ich dank Swen Sundberg allerdings glücklicherweise recht schnell beheben konnte, und lief mir beim Laufen auch noch Blasen. Beim IM 70.3 Schweiz wurde ich nach 30km disqualifiziert, weil mir während der Fahrt die Packung vom eben gegessenen Riegel herunterfiel. Kurz vorm IM 70.3 Germany hatte ich einen Sturz und war im Rennen vom Kopf her nicht so frei wie ich es sonst bin. Besonders bei den Abfahrten. Auf der anderen Seite hatte ich tolle Rennen am Chiemsee, bei dem ich nur knapp von Dirk Bockel geschlagen wurde und auch das besagte IM 70.3 Zell am See.
krelli: Was hat sich aus deiner Sicht geändert im Vergleich zum letzten Jahr, als du noch als Amateur gestartet bist? Außer dass du jetzt langsam mal eine Kreditkarte brauchst!
Andi: haha, wie lange wirst du mir das nachtragen. Also zum einen liegt der Fokus jetzt deutlich mehr auf den IM 70.3 Rennen als früher. Darunter leiden die Kurzdistanzen etwas, bei denen ich jetzt teilweise nicht mehr ganz taufrisch aufschlage. Und zum anderen ist die Situation als Profi bei den Rennen eine andere. Früher kam ich zu Rennen und wollte die Profis ärgern und heute bin ich selber einer. Damit einhergehend sind der Trubel und die Verpflichtungen natürlich auch größer. Ich habe diese Saison noch ein paar Fehler gemacht, dass ich ab und zu einfach zu großen Respekt vor den etablierten Größen hatte oder dass ich manchmal einfach zu ungeduldig war. Wenn ich mit 2min Abstand zur Spitze aus dem Wasser raus bin und nach 30km auf dem Rad nicht zur Führung aufgeschlossen hatte, da war ich schon gefrustet. Das wird sich alles in Zukunft ändern und ich werde wieder lockerer in die Rennen gehen. Inzwischen weiß ich was ich an einem guten Tag kann und brauche mir dahingehend auch keine Sorgen zu machen ob mich beim Laufen noch fünf Leute überholen, usw.
krelli: du brauchst dich eigentlich nur an eine Regel halten: Rock`n Roll!! Der Rest kommt dann von allein 🙂 Was planst du in nächster Zeit und wird dein Fokus immer auf der 70.3 Distanz bleiben?
Andi: In den nächsten 1-2 Jahren möchte ich mich auf der mittleren Distanz etablieren und regelmäßig auf dem Podium landen. Ich überlege mir auch einen Start bei der 70.3 WM in Las Vegas, weil mir die Radstrecke auch sehr gut liegt. Darüber hinaus möchte ich dann auf die Langdistanz. Wo ich dafür den richtigen Coach finde, weiß ich ja 😉 Allerdings lasse ich mir mit diesem Schritt noch etwas Zeit. Mit meinen 23 Jahren bin ich noch sehr jung und habe einige Jahre noch vor mir in denen ich an meiner Schnelligkeit feilen arbeiten kann.
krelli: Alles klar, dafür viel Erfolg und Glück, ich drück alle Daumen!
Mehr Infos über Andreas Dreitz auf seiner Homepage: www.andreas-dreitz.de
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Wer ein paar Tipps von Andi möchte, um auch einen solchen Raddruck zu bekommen vor dem sich alle Radketten weit und breit fürchten, dem kann ich nur mein neues Buch empfehlen. Es erscheint im November im spomedis Verlag und darin beschreibe ich einige der Lieblingseinheiten von Andi. Ihr könnt es im Übrigen auch direkt bei mir bestellen. Dann bekommt ihr es noch vor dem offiziellen Verkaufsstart. Dafür einfach auf meiner Homepage www.michael-krell.com die unverbindliche Vorbestellung abschicken.