nachdem bei den letzten Beiträgen vermehrt die Diskussion um Sport, Beruf und Familie aufgekommen ist, möchte ich das Thema heute auch gleich mal aufgreifen. Im kommenden Buch wird dies auch ein wichtiger Bestandteil unseres Konzepts sein.
Ich habe ja sowieso schon lange versprochen, etwas von den Antworten die ich in diversen Interviews und Mails zum Thema bekommen hatte, hier zu veröffentlichen. Jetzt fange ich einfach mal damit an.
Einige sind der Meinung dass mein tägliches Training und die Ziele die ich mir stecke nur dadurch begünstigt werden, dass ich noch keine Kinder habe. Dies mag wirklich einer der Gründe sein und ohne damit Erfahrung gesammelt zu haben, enthalte ich mich einer Meinung darüber.
Andere Gründe sehe ich für mich in einem straffen Zeitmanagement und das Verzichten oder Einschränken auf unnötige Zeitfresser, wie Fernsehen, Computer spielen (was ich in meiner Saisonpause teilweise stundenlang mache 😉 und Weiteres.
Dass es aber auch anders geht, beweißt die Geschichte von Stefan.
Stefan ist Bereichsleiter eines großen Versicherungsunternehmens hier in Fürth und arbeitet zwischen 50-60 Std. pro Woche und hat eine glückliche Familie mit zwei kleinen Kindern (1 und 6 Jahre alt).
2002 wurde er vom Ausdauervirus befallen als er durch das Anfangen von regelmäßigem Joggen vorerst nur sein Gewicht reduzieren wollte. Eins kam nach dem Anderen und ehe er sich es versah, wollte er die Hawaii-Quali.
Diesen Traum hat er sich vor ein paar Wochen beim Ironman Wisconsin in 9:47 Std. erfüllen können (der Kurs ist recht knackig und daher etwas langsamer)
Aktuell und davor trainierte er zwischen 8-14 Stunden in der Woche.
Es gibt einige wichtige Faktoren die er verantwortlich sieht, dass er Beruf, Sport und Familie unter einen Hut bekommt (hier mal ein Auszug):
-Arbeit ist Regeneration für die Beine und Training ist Regeneration fürs Gehirn 🙂
–Training fast immer morgens wenn die Familie noch schläft und bei jedem Wetter!
-Zeit sparen, kein Materialfetisch, Räder werden nicht geputzt aber alle paar Monate zur Reparatur und Wartung gebracht
-kurze Einheiten intensiv und lange Einheiten progressiv durchführen
-wenn es geht Familie integrieren, z.B. zusammen ins Spaßbad, dort 2x400m volle Kanne und zurück nach Hause laufen, während die Familie mit dem Auto fährt
–Flexibilität, wenn keine 3Std. Radfahren möglich sind, dann halt nur eine Stunde, dafür aber (ihr wisst was jetzt kommt ;)…volle Kanne!
-Fokus: keine anderen Hobbies, Tratsch und Klatsch mit den Kumpels auf dem Rad erledigen 😉
-und das Wichtigste, locker bleiben, keine Verbissenheit –
„Niederlagen/Rückschläge/Krankheiten/Verletzungen etc. mit einem Lächeln
annehmen – nur wenn man Positives aus dem Sport zieht, wird das auf Familie, Freunde, Kollegen abstrahlen und deren Unterstützungsbereitschaft fördern“
Ich denke dies ist schon bemerkenswert, hier kann man deutlich erkennen was ein solcher Amateur, der auf Hawaii starten möchte, Tag für Tag alles leisten muss um sich diesen Traum zu erfüllen. Was hier zählt ist der Wille, der ja bekanntlich auch schon mal Berge versetzen kann 😉
in dem Sinne…Hut ab!!
krelli
Nicht „erfolgreich im Job trotz Triathlon“, sondern „erfolgreich im Job, wegen Triathlon“.
Triathleten sind aufgrund ihres Sports der normalen Bevölkerung in Sachen Leistungfähigkeit, Planung, Disziplin, Reflektion und Fokussierung bei weitem überlegen.
Triathlon ist die perfekte Ergänzung/Ausgleich zu unseren heutigen Bürojobs !
Wow…mit „nur“ 8-14 Stunde nach Hawaii…wenn DAS nicht Mut macht, alle Achtung !!! Respekt und Glückwunsch !
Das ist wirklich aller Achtung Wert. Dickes Lob an Stefan.
Wir sind schon gespannt auf dein Buch, dann werden wir das auch ausprobieren 😉