Hallo zusammen,
gestern habe ich mir endlich mal das ZDF Hawaii-Video angeschaut. Ich muss sagen, toll geschnitten, eine super Berichterstattung. Macht wieder richtig Lust auf Training. Das Video kann man sich übrigens auch im Internet herunterladen:
http://www.megaupload.com/de/?d=G88J63WB
ca. 325MB groß. Lohnt sich aber auf jeden Fall!
Immer wieder sieht man in letzter Zeit, dass Top-Kurzstreckenathleten bei Ihren Ironman-Debuts extrem gut abschneiden. Jüngstes Beispiel wäre Andreas Raelert. Der diesjährige Ironman Sieger Craig Alexander kam, bevor er letztes Jahr schon zweiter in Hawaii wurde, auch von der Kurz- bzw. Mittelstrecke. Vor einigen Jahren geschah das gleiche beim IM-Debut von Jan Raphael in Florida und auch Vuckovic erzielte seine besten Ergebnisse kurz nach Beginn seiner Langdistanzkarriere. Alle diese Athleten haben eins gemein, sie sind Bombenläufer mit einer sehr gut ausgeprägten Tempohärte.
Das bringt mich zu zwei Hypothesen:
1.Tempohärte ist auch für eine Langdistanz wichtig. Die fehlenden Trainingseinheiten im überlangen Bereich, können von Kurzstreckenathleten, vor deren erster Langdistanz, in relativ kurzer Zeit nachgeholt werden.
2.Auch Kurzstreckenathleten haben genügend Grundlagenausdauer für einen Ironman, haben aber zusätzlich auch der Vorteil der „relativen Frische“.
Um den zweiten Punkt zu erklären, kann man gut die beiden zuletzt genannten Athleten als Beispiel nehmen. Nach ihren anfänglichen Erfolgen, kurz nach dem Umstieg von der Kurz- auf die Langdistanz, nahmen deren relative Leistungen wieder ab. Ich wage die Prognose, dass auch die Leistungen der erstgenannten in relativ kurzer Zeit wieder abnehmen werden. Haben sich nämlich ehemals sehr gute Kurzstreckenathleten erfolgreich im Ironman-Zirkus etabliert. Dann tendieren sie offenbar dazu, die Trainingsregimen dieser Szene nachzuahmen, d.h. „viel hilft viel“. Dadurch aber verlieren sie ihre „Frische“ und trainieren sich in den bekannten „permanenten Ermüdungszustand“ in denen sich die Top-Profis auf der IM-Strecke zuhauf befinden. Folglich nimmt oft die Leistung ab. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen und meine Hypothese trifft nicht immer zu, speziell bei Athleten die extrem viel Umfang vertragen.
Nichtsdestotrotz führt die Annahme, immer mehr trainieren zu müssen, letztendlich in die Sackgasse. Die Intensität kann man immer erhöhen, den Umfang aber irgendwann nicht mehr. Ab einer gewissen Schwelle wird man durch immer weiter erhöhten Umfang sogar „langsamer“. Speziell Altersklassenathleten, die prinzipiell viel weniger Zeit für Training zur Verfügung haben, können durch „Kurzstreckentraining“ ihre kostbare Trainingszeit effektiver nutzen. Zwei Monate vor der Langdistanz kann das Training vom Umfang her nach oben geschraubt werden, in den meisten Fällen ist das mehr als ausreichend. Dabei verliert man kaum Grundschnelligkeit und kann mit einem erfolgreichen Wettkampf rechnen.
Siehe meinen Kumpel Steffen, mit seiner 8:52 Std. in Kökn dieses Jahr.
Bei monatelangen Grundlagentraining, mit immer längeren Einheiten, wo soll da die Schnelligkeit herkommen?? Zwei Monate vorher? Zu diesem Zeitpunkt müsste man sogar den Umfang wieder herunterschrauben, um ein solches intensives Training überhaupt zu verkraften.
haut rein!
krelli
Hoffe wir mal, dass vielleicht doch aus dem ein oder anderen guten Kurzstreckler auch ein guter Langstreckler wird.
Macca zeigt ja, dass es nicht immer eine Eintagsfliege sein muss 😉
Hi Dennis,
ja, mit dem Macca, da muss ich dir Recht geben. Der ist wirklich ein Ausnahmetalent! Auf der mentalen Ebene, so einer wie Armstrong…
Was ich aber hauptsächlich ausdrücken wollte ist, dass man bei uns AKlern nach ein paar Jahren Triathlon schon jede Menge Grundlage hat und langsam auch mal Tempo trainieren sollte. Ich kenne so viele, die scheinen aus der Grundlage gar nicht mehr herauszukommen. Erzählen mir dann im Mai irgendwas von Puls niedrig halten!!… 🙂 Sie könnten ohne Probleme einen 5fach Ironman überstehen, aber nur einen IM schnell zu machen, das können sie nicht 🙁
krelli
Hi Krelli,
deine Antwort ist interessant, erinnere dich nur mal 1 oder besser noch 2 Jahre zurück… „Grundlage ist alles!“ waren deine Worte 🙂
Hi Thorsten,
deshalb schreibe ich ja auch das man anfangs doch Grundlage machen sollte, nach 3-4 Jahren hat man davon allerdings dann schon jede Menge angesammelt und kann langsam das Tempo erhöhen. So, wie ich es gemacht habe 😉
Grüße
krelli