Weil ich in letzter Zeit öfters mal nach Trainieren mit Halskratzen, Erkältung, etc… gefragt wurde, im folgenden ein paar Dinge die ich darüber in den Jahren gelernt habe.
1. Eine meiner Hauptregeln für das Trainieren im Herbst/Winter/Frühjahr ist es immer (und damit meine ich außer beim Schwimmen, aber sonst IMMER) ein Halstuch zu tragen. Normalerweise reicht ein Buff Tuch aus, wenn es aber Minusgrade hat, dann kann es beim radeln auch einen gefütterter Halsschal sein. Wenn ich ohne trainieren würde, bekäme ich innerhalb kürzester Zeit Halskratzen und infolgedessen eine Entzündung des Rachenraums, womit sich darauf weiteres Training erübrigt hätte.
2. Solltet ihr einen Halsschutz tragen und trotzdem Halskratzen bekommen, dann ist Vorsicht angesagt. Kombiniert mit ein paar Tage andauernden harten oder langen Einheiten, gibt der Körper hier ein Warnsignal. Es heißt soviel wie: zurückfahren und erholen. Das kann im Übrigen auch im Sommer passieren, dann ist es mit Garantie ein Zeichen der allmählichen Überlastung. Wer hier ohne Rücksicht weitertrainiert, macht in kürzester Zeit zwar ebenfalls Pause, allerdings in Form einer mehrere Tage andauernden Zwangspause.
3. Notfallprogramm für Halskratzen. Erstens: Training zurückfahren und zweitens: viel heißen Tee trinken! Damit erholt sich der Rachenraum schneller. Außerdem keinen Alkohol, dieser verschlimmert das Ganze (glaubt mir!) und im Allgemeinen viel trinken, damit Bakterien nicht lange im Rachenraum verweilen können. Frischluft: Nachts das Fenster gekippt haben beim Schlafen. Trockene Heizungsluft trocknet den Rachenraum immer weiter aus. Dann natürlich aber dicker einpacken im Bett, vor allem im Winter 😉
4. Ist absolute Pause nötig? – nicht immer!
Im Leistungssport sagt man, bei „oberem“ Hals ist lockeres (kein intensives) Training möglich, aber bei „unterem“ Hals nicht!
Der obere Hals bezeichnet hier Mund/Nasen/Rachenraum. Symptome: Halskratzen, leichte Schleimbildung und Schnupfen (Nase läuft). Beim „unteren“ Hals erhöht sich die Gefahr einer Lungenentzündung!! Wenn ihr also Halsschmerzen! (Unterschied zu Halskratzen), starke Schleimbildung (dunkle Farbe), Schluckbeschwerden und ein Erschöpfungsgefühl habt. Dann auf keinen Fall trainieren!! Es wird sonst zu 100% schlimmer.
Bei Fieber, oder wenn euch kalt ist, ihr Gliederschmerzen habt oder einfach völlig platt seid, dann ist es einfach nur bescheuert zu trainieren. Ein kranker Körper nimmt keine Trainingsreize auf. Ein Bekannter von mir ist diesen Frühjahr unter Antibiotika die berüchtige Bergtour hier in der Umgebung gefahren, das Ende vom Lied: Herzbeutelentzündung. Man kann nicht mit Gewissheit sagen, ob er jemals wieder auf das alte Leistungsniveau kommt, da die Herzleistung aufgrund der Entzündung dauerhaft vermindert ist. Im Übrigen kann man bei solchen Aktionen auch einen plötzlichen Herztod sterben.
Aber soweit kommt es bei euch nicht, wenn ihr euch ein paar der Gedanken zu Herzen nehmt. Wenn ihr doch mal krank seid, denkt immer daran: Triathlon ist nicht der Nabel der Welt.
Aber damit es bald so ist, trainieren wir trotzdem weiter fleissig und ich werde mich heute nachmittag mal aufs Mountainbike schwingen.
Bleibt gesund und Rock`n Roll!
krelli